Seit wir vor ca. einem Jahr ausgewandert sind, hat sich unser Leben einmal auf den Kopf gestellt. Nicht viel ist noch so, wie es einmal war. Das war zwar abzusehen, aber im täglichen Leben gibt es dann doch einige Dinge, die sich ändern und an die man vielleicht im ersten Moment nicht gedacht hat. Eine Sache, bei der ich von Beginn an neugierig war, war meine eigene Yoga-Praxis. Bei so viel Veränderung war das etwas, was ich unbedingt stabil halten wollte. Aber es gab und gibt durchaus Herausforderungen dabei.
Die Zeitverschiebung
Wie die meisten von euch wahrscheinlich wissen, nehme ich selbst regelmäßig Stunden bei Som. Diese wollte ich unbedingt beibehalten, wusste aber: ab jetzt dreht es sich um und nicht mehr Som ist früher dran, sondern ich. In Australien beginnt der Tag früher - er ist nun 2,5 Stunden hinter uns. Damit war klar: meine 6 Uhr Stunde morgens werde ich nicht mehr bei ihm machen können, wenn ich ihn nicht um 3:30 aus dem Bett klingeln will. Sobald es bei ihm dann morgens ist, bin ich aber in der Mitte des Tages angekommen. Das hieß also schon mal eine zeitliche Anpassung hinsichtlich meiner bisherigen Routine.
Das Zweite war die generell plötzlich fehlende zeitliche Routine. Bei einem "normalen Bürojob" ist alles halbwegs geregelt, selbst bei Gleitzeiten hat man seine zeitliche Routine, wann man anfängt zu arbeiten, was man bis dahin morgens alles erledigt haben möchte, wann man Mittagspause hat und wann man Feierabend hat. Nun bin ich selbständig - mit Yoga und Consulting - und arbeite vor allem für Firmen in Europa, das heißt in einer anderen Zeitzone. Ich habe das aber nun genutzt für mich und mittlerweile weiß ich: mein Morgen ist vor allem für mich, meine Arbeit im Haus, im Garten, für Einkäufe, Termine, etc. Ab mittags mache ich dann entweder meine Yogastunden oder fange an zu arbeiten und nachmittags habe ich meine Besprechungstermine und ggf. meine Yogastunde, wenn ich sie mittags nicht gemacht habe.
Geduld ist das Stichwort
Dass nicht immer alles von Anfang an perfekt laufen kann, ist eigentlich klar. Aber speziell mit mir bin ich normalerweise nicht sehr geduldig und die ersten Wochen nachdem ich hier angekommen bin, hat mich die fehlende Yoga-Routine wirklich nervös gemacht und genervt. Aber auch das ist Yoga: zu akzeptieren, wie die Situation ist und das Beste draus zu machen. Es sind einfach die kleinen Momente, die so wichtig sind hier und die ich versuche, täglich zu genießen. Mittlerweile ist ja schon fast ein Jahr vergangen und nun hat es sich schon ganz gut eingespielt. Wenn wir unterwegs sind, dann ist natürlich alles wieder durcheinander und Marcus neue Arbeitsform von "2 Wochen am Stück arbeiten, 2 Wochen frei" spielt da auch mit rein. Aber ich habe bereits eine erste Lösung in Sicht: ich habe mir eine neue "Yoga Travelmatte" gekauft, nachdem ich die andere letztes Jahr in der Sonne schon ruiniert habe... ;) Zusammen mit dem Starlink sollte es mir auch ermöglichen, meine Yogaroutine beizubehalten, wenn wir in den Wäldern unterwegs sind. Ich bin gespannt und freue mich auf die Zeit.
Comentários