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AutorenbildSteffi

Zufall oder Schicksal?

Vor einigen Wochen war mein Papa zu Besuch und wir haben beschlossen, gemeinsam eine mehrtätige Tour durch den Südwesten Australiens zu machen. Am Ende waren es über 1000km, die wir zu dritt in 5 Tagen zurückgelegt haben, aber das soll nicht Teil dieser Geschichte sein. Vielmehr ist auf der Reise etwas passiert, das unser Leben mal wieder in eine neue Richtung geschoben hat und es war mal wieder ein Beweis dafür, dass wir unsere eigene Realität erschaffen und Träume realisieren können, wenn wir mutig genug sind.


Abseits am anderen Ende der Welt

Natürlich lag auf der Liste für unseren Trip das "Valley of the Giants" - ein Muss für meinen Papa und auch wir bekommen nicht genug von diesen wunderbaren Bäumen. Man kann sich kaum vorstellen, wie groß sie sind und einfangen lässt es sich auch nicht wirklich. Ich teile trotzdem ein paar Bilder, vielleicht werden zumindest die Ansätze deutlich.

Also habe ich nach einer Unterkunft in der Nähe gesucht. Da wir so viele km gefahren sind, waren wir im Prinzip jede Nacht woanders und da gerade Winter in Australien ist, haben wir auch beschlossen, diesmal nicht zu campen sondern Airbnbs zu suchen. Ich wurde fündig in Hazelvale - nah am Valley of the Giants und laut Karte relativ "grün & remote". Klang soweit gut und wie gemacht für uns. Wie grün und wie remote, das konnten wir uns allerdings bei der Buchung noch nicht vorstellen... Als das Navi noch 15 min Fahrzeit angezeigt hat, als wir von der Hauptstraße in eine der roten, steinigen Felswege abgebogen sind, wurde uns langsam klar, dass wir hier wirklich von einer abgelegenen Unterkunft sprechen.



Der Kokaburra - die Amsel Australiens

Endlich angekommen haben wir eine wunderschöne Holzhütte bezogen. Einfach, aber mit allem ausgestattet was man braucht, inklusive Holzofen. Die Eigentümerin hat uns rumgeführt und ich war so hin und weg von diesem Anwesen, diesem Fleckchen Erde, dass ich etwas geistesabwesend gefragt habe, ob sie nicht zufällig Menschen suchen, die hier dauerhaft wohnen. "Geistesabwesend" deshalb, weil ich nicht das Gefühl hatte, als hätte ich das selbst gefragt. Mehr, als hätte etwas durch mich hindurch gefragt. Oder so. Naja, jedenfalls hat sie vollkommen ernst und unerwartet gesagt: "Doch. Ehrlich gesagt suche ich gerade genau so jemanden." Tja, und dann nahm die Geschichte ihren Lauf, die erst startet und von der ich sicherlich noch häufig berichten werde, wenn alles so klappt wie wir uns das vorstellen... An dem Abend haben wir jedenfalls erstmal dem Kokaburra zugehört, wie er sich in den Sonnenuntergang gekichert hat und konnten gar nicht fassen, welch schönes Fleckchen Erde wir da entdeckt haben.


Caretaker - ein Berufszweig für sich

Prue heißt die Inhaberin, ist altersmäßig genau zwischen Marcus und mir und wohnt mit ihrer 5-jährigen Tochter auf 180 Hektar Land (inkl. Fluss). Auf dem Land stehen 4 Blockhütten, die sie vermietet und die den Namen "Che Sera Sera" tragen, einem wohl weltweit bekannten Motto. Neben der Bewirtung dieser 4 Hütten und dem Großziehen ihrer Tochter hat sie Kühe auf der Farm, Hühner, Enten, eine riesige Obstbaumplantage sowie eine Avocadofarm. Einer der Momente in meinem Leben, in denen ich mich gefragt habe, WIE manche Menschen das machen... Sie arbeitet mit Permakultur, macht eigenes Sauerteigbrot und engagiert sich noch für die "Walpole Wilderness" Gruppe um die Landschaft vor Ort zu schützen. Yoga findet sie klasse und wollte ihren Ort auch schon mal mehr für Gruppen und Retreats öffnen, aber irgendwie fehlt ihr dann doch die Zeit dafür... Tja, und so war er auf einmal da: der abgelegene Ort für Yogaretreats in der australischen Wildnis, der schon seit einer Weile in meinem Kopf existiert. Und bei dem ich mich gefragt habe, wie um alles in der Welt wir sowas denn selbst ins Leben rufen können. Stellt sich raus: müssen wir nicht, ist schon da. Es reicht, Ideen zu haben, daran zu glauben, offen zu sein und sich zu vernetzen...



Prue sucht aktuell Caretaker, allen voran um sich um die Reinigung der Chalets zu kümmern. Aber auch für die Arbeit auf der Farm, speziell für die Avocados. Caretaker ist hier ein normaler Job und meistens kann man dann vor Ort wohnen. So auch bei ihr. Sie hat ein "Caretaker-Haus", das uns Marcus und ich nicht schöner hätten malen können... Neben Prue und ihrer Tochter wohnt noch Ryan dort, er hilft auch aus, wenn er nicht gerade auf Reisen ist. Wir waren letzte Woche Probearbeiten und was soll ich sagen: die Chemie hat gestimmt, wir hatten so viel Spaß auch während der Arbeit und wir waren uns alle einig, dass wir es irgendwie möglich machen wollen. Auch wenn wir nicht vollständig dorthin ziehen werden - uns ist nicht wirklich schon wieder nach Umzug ;) und mit Marcus Job geht das auch nicht. Aber wir nehmen die Herausforderung als Nebenjob an und werden ca. 1x im Monat die 5 Stunden (ja, Australien ist groß...) auf uns nehmen und in den Süden fahren, um zu unterstützen und mal zu sehen, was sich so alles ergibt. Potential ist auf jeden Fall mehr als genug da und wer mich kennt, weiß: Ideen hab ich schon wieder genug... :)




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